
Ambidextrie: Bestehendes sichern und Neues erforschen
Ambidextrie beschreibt die Fähigkeit von insbesondere etablierten Unternehmen bei ihrer Innovationsstrategie zwei komplett unterschiedliche Aufgabenstellungen zu vereinbaren: die kurzfristige Optimierung des Bestandsgeschäft (Exploitation) und die langfristig orientierte Suche nach komplett neuen Geschäftsfeldern und bahnbrechenden Innovationen (Exploration). Damit zählt Ambidextrie zu den wichtigsten Fähigkeiten langfristig erfolgreicher Unternehmen, die sich in ihren Produkten und Services immer wieder neu erfinden müssen. Andernfalls droht die Gefahr, von neuen, insbesondere disruptiven, Technologien vom Markt verdrängt zu werden. Das Thema ist nicht neu, so hat z.B. James March bereits 1991 mit seiner Publikation zum „Exploration Exploitation Dilemma“ viel Aufmerksamkeit erreicht.
Gleichzeitig ist es bis auf einige anekdotische Erfolgsbeispiele noch zu keinem strukturellen Durchbruch gekommen, wie Unternehmen Ambidextrie erlernen und leben können. Dies liegt unter anderem sicherlich an der Vielschichtigkeit des Themas und der Notwendigkeit, verschiedenste Disziplinen einzubeziehen, z.B. Führungsverständnis, Organisationsstruktur, Unternehmenskultur, prozessuales Denken, individuelle Mindsets und Fähigkeiten.
Dadurch erschien Ambidextrie prädestiniert, um es in einem interdisziplinären COPETRI Circle zu diskutieren. COPETRI ist eine Community mit Praxisexperten und Wissenschaftlern aus den drei Bereichen Innovation, Transformation und HR, über die wir bereits berichtet haben [1].
Auf der anstehenden Digitalkonferenz am 24.2.23 wird unser Kollege Philipp Wichert mit anderen Experten aus Forschung und Wirtschaft in einer Paneldiskussion Ambidextrie aus verschiedenen Perspektiven beleuchten, um neue Erkenntnisse und Synergien aufzudecken.
Anmeldung unter: https://www.copetri.com/digital-convention/
Quellen:
[1] https://tim-consulting.de/nachlese-der-copetri-convention/
Bild: Olav Ahrens Røtne, Unsplash

M.Sc. Philipp Wichert
Senior Project Manager bei TIM Consulting
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