RAMPF Erfolgsgeschichte
So wird Ideenmanagement zum Motor der Zukunft.
Ausgangsbasis
Innovationsmanagement ist in den meisten Unternehmen gut eingespielt und erfolgreich. Vernachlässigt wird eher die nötige Wertschätzung des Motors, der Innovation antreibt: das Ideenmanagement. Wenn Unternehmen heranwachsen, ergibt sich auch innerhalb von Ideenmanagement-Prozessen und -Strukturen meist Handlungsbedarf. Ideen bleiben aus, plötzlich ist der Wettbewerber weiter als das eigene Unternehmen, die Qualität der Mitarbeiterideen sinkt und generell gibt es immer wieder Diskussionen über die Ideenbewertung und die Umsetzungstransparenz.
Handlungsbedarf bestand auch bei der RAMPF-Gruppe. Man verfügte über ein Ideenmanagement, das durch das Wachstum der einzelnen Geschäftsbereiche zwar hier und da modernisiert worden war, aber an sich noch deutliches Potential für Innovationsmanagement bot. Zudem fehlte es über alle operativen Unternehmen hinweg an Einheitlichkeit. Dadurch gab es Unterschiede im Ideenmanagement-Prozess, in den beteiligten Instanzen, in der Incentivierung sowie bei der Zufriedenheit der Mitarbeiter beim Thema Gerechtigkeit. Generell sind für Ideengeber Transparenz, Gerechtigkeit und Umsetzungsgeschwindigkeit die wichtigsten Anforderungen an ein erfolgreiches und funktionierendes Ideenmanagement.
„Es kann festgehalten werden, dass Mitarbeiter mit der Einführung des neuen Ideenmanagements motivierter sind sowie aktiver und auf unkomplizierte Art und Weise Ideen einbringen und kommunizieren können.“
Gerd-Sebastian Beyerlein, Leiter Innovations- und Technologiemanagement RAMPF Holding
Vorgehen
Anhand des morphologischen Kastens (vgl. Abb.) hat sich die RAMPF Holding ihr eigenes „customized“Ideenmanagementsystem konfiguriert. Das RAMPF Ideenmanagement wurde als integriertes System angelegt, d. h., es verbindet das Betriebliche Vorschlagswesen, KVP und Teile des Innovationsmanagements etc.
Effizient, einfach, einheitlich und transparent sollte es sein.
Abbildung: Morphologischer Kasten
Auch der Geschäftsführung war es wichtig, einen effizienten Prozess zu haben, der zur aktiven Teilnahme motiviert und gleichzeitig Raum für Kreativität lässt und eine zeitnahe Umsetzung garantiert. Das Management sollte im Vergleich zu früher bei der Ideenbewertung signifikant entlastet werden. Es sollte gerecht gestaltet werden, so dass heute bereits die Teilnahme belohnt wird und nicht allein das Ergebnis. Bewusst sollte auf Kennzahlen, komplizierte Bewertungsstrategien oder die schriftliche Dokumentation und auf klassische Formansprüche verzichtet werden. Eine „Hands-On“Mentalität sollte Einstiegshürden minimieren, einfache Ideen sofort in die Tat umsetzen lassen und generell eine schnelle Durchführbarkeit gewährleisten.
Nach einer kurzen Ist-Aufnahme und der Bestimmung des Zielrahmens wurden unterschiedliche Ideenmanagementmodelle, Best-Practices, aktuelle Studien und Forschungsergebnisse bewertet. Die Entscheidung über die genaue Modifikation gemäßdes morphologischen Kastens wurde sehr rasch und gemeinsam von allen Ideenmanagement-Beauftragten der jeweiligen operativen Unternehmen entschieden.
Für das neue Ideenmanagement der RAMPF-Gruppe wurde das Instrument des i-Boards entwickelt, das sowohl den Charakter eines Sammel- und Treffpunkts als auch eines Informationsträgers hat. Ein zentraler Ort der Ideenentstehung, an dem wöchentlich Probleme, Aufgaben, Maßnahmen und Lösungen diskutiert werden. Dabei ist insbesondere die direkte Kommunikation der Teams als entscheidend zu erachten.
Für die RAMPF-Gruppe mit ihren mittlerweile sechs Geschäftsfeldern und insgesamt über 800 Mitarbeitern war klar, dass die Ideenbewertung auf drei Stufen, sogenannten Levels, erfolgen musste. Einfachere Ideen auf Level I sollten den jeweiligen Teams obliegen, die die Aufgabe haben, sich selbst zu steuern und die Umsetzung zu definieren. Für jedes Problem, jede Maßnahme und jede Umsetzung erhält das Team symbolisch einen Ball. 30 Bälle entsprechen dann 30€. Diese werden in einer „Teamevent-Kasse“gesammelt. Der Erfolg der Teams wird durch diese Teamprämie nachgewiesen.
Das Management legt währenddessen den Fokus auf die „größeren“Ideen auf Level II und III. Diese Ideen sind aufwendiger, haben oftmals eine größere Hebelwirkung und erfordern mehr Personenmitwirkung, Budget und/oder Zeit. Diese werden dann durch die Mitarbeiterteams entscheidungsreif vorbereitet und umgesetzt. Die Prämierung der Ideen aus Level II und III erfolgt mit dem i-Los. Eine jährliche Losziehung erfolgt in einer unternehmensspezifischen Veranstaltung, in der zufällig über die Gewinner einer größeren Geldsumme entschieden wird.
Abbildung: i-Los
Umsetzung
Die größte Herausforderung steckt erfahrungsgemäßin der Implementierungsphase. Daher wurden bei der RAMPF-Gruppe alle Stakeholder bzw. Ideenmanagement-Beauftragten intensiv auf das neue Ideenmanagementsystem vorbereitet. Hierbei wurden moderne didaktische Methoden eingesetzt und wurde spielerisch geschult. Mit „Train-the-Trainer“wurden die Mitarbeiter methodisch und sozial zur praktischen Umsetzung befähigt, getreu dem Motto „nur wer es selber macht, wird es verstehen“. Ein auf das Unternehmen zugeschnittenes Schulungsmaterial ermöglichte das „Lernen-durch-Lehren“. Und „FAQ und Triggerfragen“wurden als Spielkarten aufbereitet und steigerten spielerisch das Problemlösungspotential.
Erfolgsschritte
Im Laufe des Projekts wurde das Ideenmanagement der gesamten RAMPF-Gruppe neu aufgerollt. Dabei standen bereits unternehmensweit geprägte Stärken im Zentrum, um die herum ein optimales und erfolgreiches, aber auch individuelles Ideenmanagement entwickelt wurde.
- Das Ideenmanagement bei RAMPF ist ein fast papierloser Prozess, der Einstiegshürden minimiert und eine „Hands-On“Mentalität fö Ein integriertes System, das direkt, einfach und zeitnah operiert und transparent ist.
- Mitarbeiter sind motivierter, Ideen und Maßnahmen für Probleme werden aktiv besprochen und angegangen. Die Beteiligung wird belohnt, nicht allein die Umsetzung.
- Das i-Board sorgt für offene Kommunikation, bezieht alle mit ein und fördert auch die persönliche Weiterentwicklung.
- Ideen werden nach dem zu erwartendenAufwand Das entlastet Führungskräfte bei der Bewertung von Ideen. Auf Level I obliegen die Ideen und deren sofortige Umsetzung den einzelnen Teams. Führungskräfte legen den Fokus auf Level II und III.
Mittlerweile hat die RAMPF-Gruppe die Pilotphase der Implementierung erfolgreich abgeschlossen, aus Hürden gelernt und Prozesse rund um das Ideenmanagement weiterentwickelt. Das Ideenmanagement konnte bis heute national auf alle Geschäftsbereiche erfolgreich ausgerollt werden. Der Prozess der Weiterentwicklung des Ideenmanagements bleibt in einem stetigen Wandel. Es ist ein offenes System, das durch Lerneffekte und Veränderungen geprägt ist und daher im Prozess kontinuierlich weiter gestaltet wird.
Bild: RAMPF + Bob Clark, Pexels
Zeynep Yaman
Consultat bei TIM CONSULTING
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