ISO 56000 Serie zu Innovationsmanagement in Organisationen – Unser Zwischenstand
Ein funktionales und performantes Innovationmanagementsystem ist eines der essenziellen Elemente zur langfristigen Sicherung des Unternehmenserfolgs, insbesondere in Zeiten weitreichender exogener Schocks wie der Corona-Pandemie, immer kürzer werdenden Produktlebenszyklen und steigender Technologiekomplexität und -interdisziplinarität.
Jedoch scheint die erfolgreiche Umsetzung nicht so einfach. Eine Vielzahl von Studien zeichnet ein pessimistisches Bild. In einer McKinsey Umfrage geben nur 6% der befragten CEOs an, dass sie mit der Innovationsleistung ihres Unternehmens zufrieden sind, obwohl gleichzeitig über 80% der Befragten ihr Geschäftsmodell bedroht sehen und Innovation als kritischen Faktor für weiteres Wachstum betrachten. (1)
Bereits 2019 wurden die ersten Normen der ISO 56000 Serie zu Innovationsmanagementsystemen veröffentlicht. Die zentrale Norm ist aktuell die ISO 56002: Innovationsmanagement – Innovationsmanagementsystem – Leitfaden. Das Dokument enthält Richtlinien für die Einrichtung, Umsetzung, Aufrechterhaltung und kontinuierliche Verbesserung eines Innovationsmanagementsystems zur Verwendung in allen etablierten Organisationen.
Es scheint intuitiv nicht so naheliegend, Themen wie Kreativität, Dynamik oder Flexibilität, die mit Innovativität verbunden sind mit einer Norm abzubilden. Sie beschreibt allerdings keine detaillierten Aktivitäten innerhalb der Organisation, sondern gibt vielmehr eine allgemeine Anleitung. Die neue ISO-Norm ist als Leitfaden und Strukturgeber gedacht, um die kontinuierliche Verbesserung von Innovationsmanagementsystemen zu gewährleisten und eine gemeinsame Sprache sowie einen einheitlichen Standard zu setzen für alle Arten von Organisationen, unabhängig von Typ, Branche oder Größe.
Um diese Allgemeingültigkeit zu erreichen, musste auf konkrete Anforderungen, spezifische Instrumente oder Methoden für Innovationsaktivitäten verzichtet werden. Die detaillierte Ausgestaltung um Umsetzung des Innovationsmanagementsystems bleibt somit jedem Unternehmen selbst überlassen. So kann aber jedes Unternehmen auch seine eigenen individuellen Charakteristika, Stärken und Kultur mit einem maßgeschneiderten System bestmöglich nutzen.
Analog zu anderen bekannten Managementnormen wie ISO 9001, Qualitätsmanagement, oder ISO 14001, Umweltmanagement kann die ISO 56002 zur Verbesserung seiner eigenen Managementsysteme aber auch in der Außendarstellung, z.B. in der Lieferantenbewertung eingesetzt werden.
In der Regel dauert es einige Zeit bis neue Normen breite Akzeptanz erlangen und die Unternehmenslandschaft durchdringen. In unserem Netzwerk erleben wir noch kein einheitliches Bild. Wir hören von Unternehmen, die sich noch gar nicht damit befassen, einige setzten die Norm bereits flächendeckend um und alles dazwischen. Wie sehen Sie die aktuelle Relevanz der ISO 56002? Benötigen Sie Unterstützung bei der Entwicklung eines leistungsfähigen Innovationsmanagementsystems zur Umsetzung der ISO 56002?
M.Sc. Philipp Wichert
Senior Consultant bei TIM Consulting
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