Arbeitest du noch oder zoomst du schon?
Dr. Nina Dziatzko ist Inhaberin von Diversia Consulting. Sie berät mittelständische Unternehmen bei der Einführung von Strategien virtueller Zusammenarbeit. Dabei legt Sie den Fokus auf menschliche und kulturelle Aspekte – die Technik dient als Mittel zum Zweck.
Wer kennt sie nicht? Sprüche wie: „die Verbindung ist schlecht“, „macht mal die Kamera aus“ oder „das ist nur meine Katze, die ihr im Hintergrund hört“. Wenn Sie sich hier wiedererkennen, haben Sie vermutlich die letzten Wochen und Monate von zu Hause gearbeitet. Ja, es gab viele Helden des Alltags, nicht nur in der Gesundheitsbranche. Die Corona-Krise hat uns vor eine gesellschaftliche Herausforderung gestellt und gleichzeitig auch jeden von uns persönlich viel Kraft gekostet.
Bisher war es Ihre Aufgabe ein Vertriebsteam zu koordinieren, neue Produkte zu entwickeln oder auf den Markt zu bringen. Vielleicht ist das schon Herausforderung genug, wenn man bedenkt, dass sie auch noch nebenher die Unternehmensstrategie im Auge behalten müssen, vielleicht selbst operativ mit anpacken und natürlich dafür sorgen sollen, dass alles so weiterläuft wie bisher.
Doch was dieses Jahr auf Sie zukam ist beachtlich: Sie sitzen zu Hause, vielleicht telefoniert Ihr Partner gerade neben Ihnen, die Kinder sind fertig mit den Hausaufgaben und langweilen sich. Jeder einzelne Ihrer Mitarbeitenden sitzt woanders und hat vielleicht mit ähnlichen Rahmenbedingungen zu kämpfen. Sollten Sie, wie das für viele Mittelständler der Fall ist, noch kein papierloses Büro eingeführt haben, kommen Sie vielleicht schon hier an Ihre Grenzen. Wenn Sie Glück haben und technisch gewieft sind, finden Sie sich schnell mit Zoom und Co. zurecht. Dann können Sie ja ihr Wissen gleich weitergeben und ein bisschen technischen Support liefern. Ihre Rolle und Ihr Selbstverständnis werden auf den Kopf gestellt. Viele sind der Meinung, dass sie nur im persönlichen Kontakt authentisch seien und eine gelungene Arbeitsbeziehung aufbauen können. Das Ganze sollen Sie dann koordinieren und auch noch für eine gute Teamstimmung sorgen. Wenn Ihnen das bisher gelungen ist, können Sie sich getrost auf die Schulter klopfen. Das ist eine beachtliche Leistung.
Selbst wenn sich nun Vieles wieder weitgehend normalisiert hat und einige Menschen zur Arbeit ins Büro zurückgekehrt sind, werden sich langfristige Änderungen ergeben: manche Mitarbeitende haben die Heimarbeit schätzen gelernt, manche Kunden wünschen sich auch in Zukunft keine Besuche mehr oder Produktpräsentationen sollen auf virtuellen Messen stattfinden.
Wie geht es also weiter? Wie bisher wohl nicht, auch wenn uns allen eine Veränderungspause guttun würde. Ist das papierlose Büro der Weisheit letzter Schluss? Und kann man virtuell auch tragende Arbeitsbeziehungen aufbauen?
Vielleicht haben Sie in den letzten Monaten viel gelernt und damit meinen wir nicht das Moderieren von Zoom-Konferenzen, auch wenn das gewiss eine wichtige Kompetenz ist.
Sie haben vielleicht gelernt Ihrem Team mehr Spielraum für Entscheidungen zu geben und haben Ihre Art zu kommunizieren an die neuen Gegebenheiten angepasst. Vielleicht haben Sie sogar neue, innovative Wege der Zusammenarbeit gefunden, die vorher undenkbar gewesen wären. Was auch immer es ist, wir haben in dieser Zeit alle viel gelernt und nicht zuletzt, dass Arbeiten von zu Hause auch funktionieren kann. Selbst wenn viele Menschen froh sind wieder in ihr Büro gehen zu dürfen, es wird keine Rückkehr zur gewohnten Normalität mehr geben.
Vielleicht sollte es daher lieber heißen arbeitest du noch oder veränderst du dich schon?
So wird Ihr virtueller Kontakt zum Erfolg:
1. Schauen Sie in die Kamera:
Bitte lächeln! Sie sind der Meinung eine authentische Beziehung entsteht durch Augenkontakt. Diesen gibt es so in der virtuellen Welt nicht. Wenn Sie allerdings eine Kamera mit Stativ nutzen, können Sie zumindest auf Augenhöhe mit Ihrem Gesprächspartner sein. Wichtig ist es präsent zu sein und sich nicht ablenken zu lassen. Das spürt Ihr Gesprächspartner und wird es zu schätzen wissen.
2. Was Sie sagen interessiert nicht:
Wir wissen mittlerweile, dass 80% der Informationen über Mimik und Gestik transportiert werden. Machen Sie sich das Zunutze. Sollten Sie einen höhenverstellbaren Schreibtisch haben, stellen Sie sich, gerade für wichtige Gespräche, auch mal hin. Sie wirken dynamischer und können den Raum besser nutzen.
3. Experimentieren Sie:
Haben Sie einen Lieblingskunden oder -kollegen mit dem Sie Sachen ausprobieren und auf ein freundliches Feedback vertrauen können? Los geht’s!
4. Werden Sie wieder Herr über Ihre Zeit:
Nutzen Sie Arbeit von zu Hause, um sich Ihre Zeit gut zu strukturieren und auch Ruhepausen einzuplanen. Überdenken Sie den Nutzen von Meetings und sorgen Sie gleichzeitig dafür, dass Informationen fließen. Das ist kein Widerspruch.
5. Ihr Team macht das schon:
Vertrauen Sie auf Ihre Leute. Geben Sie ruhig Verantwortung ab und konzentrieren Sie sich auf Ihre Kernaufgaben. So haben alle etwas davon.
Möchten Sie mehr erfahren? Dann schreiben Sie uns an: willkommen@diversia-consulting.de
Auch die digitale Transformation beginnt mit dem ersten Schritt…
Bild: master1305, www.freepik.com
Dr. Nina Dziatzko
diversia consulting
www.diversia-consulting.com
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