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Eco-Innovation: Chance für ein zukunftsorientiertes Innovationsmanagement

Deep Dive, TIM-Newsletter - Ausg. 35 - Aug 2018

Dr. Claus Lang-Koetz ist Dipl.-Ing. Umweltschutztechniker und hat neun Jahre lang in der angewandten Forschung an der Universität Stuttgart und am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Stuttgart gearbeitet, zuletzt als Arbeitsgruppenleiter. Danach baute er das Innovationsmanagement bei einem international agierenden Anlagenbauunternehmen auf und leitete es. Seit September 2014 ist Dr. Lang-Koetz Professor für Nachhaltiges Technologie- und Innovationsmanagement an der Hochschule Pforzheim. Neben seiner Lehrtätigkeit leitet er dort Forschungsprojekte, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung oder auch Auftraggeber aus der Wirtschaft. Weiterhin unterstützt er die TIM Consulting bei Beratungsprojekten.

Wenn man Innovationsmanagement hört, denkt man nicht gleich an Umweltfreundlichkeit und Green Technology. Warum sehen Sie das anders?

Erst mal vielleicht nicht, aber es kommt darauf an, welche Strategie und welche Ziele das Unternehmen verfolgt, in dem gearbeitet wird. Generell wird das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit immer wichtiger. Da macht es natürlich auch Sinn, sich schon früh im Innovationsprozess damit auseinander zu setzen. Ich finde, man sollte das als Chance sehen: umweltfreundliche Produkte und Lösungen anzubieten, trifft durchaus auch auf einen Bedarf.

Nachhaltigkeit ist ja ein etwas schillernder Begriff, manche sehen ihn als neues „Unwort“. Was verbirgt sich aus Ihrer Sicht dahinter?

Viele verstehen darunter den langfristigen und anhaltenden Unternehmenserfolg. Das ist aber nicht (nur) gemeint. Nachhaltigkeit bedeutet, drei Themen gleichzeitig zu betrachten: Ökonomie, Ökologie und Soziales. Da wir weiterhin eine steigenden Belastung der Umwelt und einen weltweiten Bevölkerungsanstieg sehen, wird die Orientierung hin zu einer nachhaltigen Entwicklung in Zukunft an Bedeutung gewinnen.

Die gesellschaftliche Relevanz ist sicherlich wenig umstritten. Was bedeutet das aber nun für ein Unternehmen?

Richtig, es stellt sich natürlich die Frage, wie Unternehmen tatsächlich mit dem Thema der Nachhaltigkeit umgehen. Außerdem fragt man sich, welche Methoden und Instrumente sich am besten zur Unterstützung einer nachhaltigen Entwicklung eignen. Und wie dies zu einer langfristig orientierten Wettbewerbsstrategie beitragen kann. Viele Unternehmen sind mittlerweile aktiv an dem Thema dran, haben ein Umweltmanagementsystem, beschäftigen einen Nachhaltigkeitsmanager und veröffentlichen Nachhaltigkeitsberichte. In vielen Branchen (z. B. im Automobilsektor) gehört das mittlerweile zur „Spielberechtigung“, ebenso wie ein Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9.000.

Nun aber zurück zum Thema: was bedeutet das für unsere Leser, die typischerweise im Innovationsmanagement oder in ähnlich gelagerten Bereichen aktiv sind?

Gerade in den frühen Phasen des Innovationsprozesses kann man noch viel gestalten, denn hier sind viele Parameter für das zukünftige Produkt oder die zukünftige Lösung noch relativ einfach änderbar. Da macht es gerade Sinn, den Lebenszyklus einmal komplett zu durchdenken. Also: den „ökologischen“ Lebenszyklus von der „Wiege bis zur Bahre“. Da kommen Fragen auf wie: wo kommen die Rohstoffe her, sind das vielleicht kritische Rohstoffe? Wieviel Energie wird benötigt und CO2 emittiert, um sie herzustellen? Welche Produktionsprozesse sind nötig? Und natürlich ist wichtig zu verstehen, was der Endkunde mit dem Produkt genau macht – das sollte man sowieso wissen, auch im „klassischen“ Innovationsmanagement. Hinzu kommt dann noch die Frage, was am „End-of-Life“ mit dem Produkt passiert, ob es einfach entsorgt wird oder im Sinne der „Circular Economy“ wieder verwendet oder verwertet werden kann. Generell macht es Sinn, sich hier mit den Leitlinien des Eco-Designs vertraut zu machen (s. Beispiele dazu im Bild) und für die wichtigsten im Produkt enthaltenen Materialien einmal anzusehen, wieviel CO2 bei ihrer Herstellung emittiert wird.

Hört sich vielleicht gedoppelt an, aber ist Eco-Innovation die Innovation im Innovationsmanagement?

Ich denke schon. Das Thema wird zwar in der angewandten Wissenschaft und der Politik schon länger diskutiert, ist aber in der Praxis noch nicht in der Breite angekommen. Für Unternehmen bedeutet Eco-Innovation früh den Lebenszyklus im Innovationsprozess mitzudenken, sich Chancen für attraktive neue Produkte und Lösungen zu erarbeiten und vor allem aber auch zukunftsfähig zu bleiben. Eco-Innovation bedeutet dann kurz gefasst, dass eine Innovation erfolgreich am Markt ist und gleichzeitig zu weniger Materialund Energieverbrauch sowie Emissionen in die Umwelt führt.

„Green Startups“ sind in aller Munde, d.h. in Start-ups tun sich auch vermehrt „grüne“ Entwicklungen auf. Was können bestehende KMUs von diesem Trend für sich nutzen und bei sich verändern?

Das ist eine spannende Entwicklung. Viele Gründer wollen etwas in der Welt verändern: Produkte oder Tools schaffen, die das Leben einfacher machen – aber vielleicht auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Ums Geld verdienen geht’s natürlich auch, keine Frage. Ich arbeite beim Gründerforum „Green Innovation and Investment Forum“ mit, wo sich jedes Jahr spannende Startups aus dem In- und Ausland darstellen. Da sind tolle Ideen dabei, aber oft fehlt noch das Verständnis für die klassischen Märkte und auch dafür, wie man sich professionell als Unternehmen aufstellt. Da werden noch Unternehmen gesucht, die den jungen Leuten unter die Arme greifen können – und aber dann auch von den pfiffigen Ideen profitieren können. Also: gerne mal vorbei kommen, weitere Infos gibt’s unter: http://www.green-inno-forum.eu/

Bild: Bruno Scramgnon, Unsplash
Dr. Claus Lang-Koetz
Professor, Researcher and Consultant in Sustainable Technology and Innovation Management
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