Crowdsourcing
Inwiefern können auch B2BUnternehmen von Crowdsourcing-Projekten profitieren? Für welche Fragestellung ist dies geeignet und wie ist dabei vorzugehen?
Unternehmensentwicklung ist die Basis für das langfristige Wachstum von Unternehmen. In Phasen konjunktureller Abschwächung müssen Unternehmen Wege finden, um die Kosten der Produkt-, Dienstleistungs- und Unternehmensentwicklung niedrig zu halten. Ein viel versprechender Weg besteht darin, die Ideenfindung an Kunden und Stakeholdergruppen auszulagern. Crowdsourcing beschreibt die Ausschöpfen externer Wissens- und Kreativitätsquellen und ist eine interessante Möglichkeit, um effektiver und kostengünstiger eben diesem Innovationsdruck zu begegnen.
Viele Unternehmen (vor allem KMU und B2B-Unternehmen) setzen diese Methode heute aber nicht ein und verpassen damit eine grosse Chance. Richtig eingesetzt jedoch, führt Crowdsourcing schneller, effektiver und günstiger zu Innovationen, als das „Grübeln im stillen Kämmerlein“! Dies zeigen unzählige Praxisbeispiele. Business-to-Business (B2B) Unternehmen nutzen teilweise bereits Open Innovation-Ansätze, beschränken sich dabei häufig aber nur auf die nachfolgenden Abnehmer. Der direkte Weg zu den Endanwendern bzw. Nutzern erscheint oftmals beschwerlich oder birgt Hürden welche die Unternehmen nicht alleine und kostengünstig überwinden können. Die Auslagerung solcher Innovationsaufgaben (z.B. Problemlösung oder Ideen- und Wissensgenerierung mit Endkunden) an unternehmensexterne Akteure – beispielsweise mittels spezialisierter Open Innovation Agenturen (ATIZO 360°) – wird dabei immer wichtiger, um zeitnah und ressourcenschonend die gewünschten Erfolge zu erzielen. Zusätzlich signalisieren Unternehmen mit der Öffnung ihrer Entwicklungsprozesse eine Wertschätzung gegenüber externen Partnern. Dieses aktive Innovationsmarketing kann sich positiv auf das Unternehmensimage auswirken. Ein ideales Vorgehen nutzt alle vorhandenen Chancen von Open Innovation unter Berücksichtigung und Minimierung der möglichen Risiken des Vorgehens. ATIZO 360° hat mit Erfahrung aus knapp 400 Projekten mit über 200 Kunden ein Standardvorgehen entwickelt, welches zielgerichtet auf die jeweilige Problem- / Fragestellung des Unternehmens adaptiert wird. Dabei gibt es nebst online- immer auch offline. Phasen unter Involvierung von internem als auch externem Expertenwissen.
Welche konkreten Tipps und Tricks möchten Sie Innovationsmanagern an die Hand geben?
10 Schritte zu einer erfolgreicheren Unternehmensentwicklung:
1. Unternehmensentwicklung im «Stillen Kämmerlein» ist definitiv passé.
2. Es gibt kluge Menschen, die bei der Entwicklung von Unternehmen unterstützen wollen.
3. Erfolgreiche Unternehmensentwicklung beginnt nicht mit einer Idee, sondern einer Frage.
4. Betriebsblindheit ist natürlich, aber für die Entwicklung eines Unternehmens nicht förderlich.
5. Robuste Entwicklungsansätze entstehen meist aus mehreren guten Ideen, die mehreren Köpfen entspringen.
6. Je früher die Stakeholder (Mitarbeiter, Kunden, etc.) involviert werden, desto geringer das Flop-Risiko der Entwicklungsinitiative.
7. Entwicklung von Unternehmen ist ein gemeinschaftlicher Prozess. Nur wenn man alle im Boot hat, kommt man an das Ziel.
8. Unternehmensentwicklung ist nie abgeschlossen und fordert eine agile Organisation. Je mehr man das Ideal von heute anstrebt, desto geringer sind die Überlebenschancen morgen.
9. Entwicklungsideen und -ansätze werden erst mit deren Implementierung wertvoll.
10. Entwicklung braucht Geduld. Nur wer regelmässig die Pflanze der Entwicklung pflegt, wird in Zukunft auch Früchte ernten.
Crowdsourcing ist noch eine recht junge Innovationsmethode: Welche Trends lassen sich identifizieren – wie sieht Crowdsourcing 2.0 aus?
Das Bewusstsein „Es gibt immer mehr Wissen ausserhalb als innerhalb eines Unternehmens“ steigt. Ebenso der Druck, alles relevante Wissen aus den eigenen Stakeholdergruppen effizient und permanent nutzbar zu machen. Crowdsourcing wird sich vom Projekt- und Kampagnenansatz hin zu einem strategischen Instrument entwickeln.
Es gibt keinen Grund Stakeholder-Wissen aussen vor zu lassen, wenn man mal mit tieferen Kosten bessere Resultate erzielt hat. Der fürs Crowdsourcing so elementare Kampagnen-Ansatz, d.h. das Arbeiten an Fragestellungen, wird sich auf alle Geschäftsbereich ausdehnen. Je nach Fragestellung werden gezielt andere Stakeholdergruppen einbezogen. Die Frage wird aber nicht mehr sein, ob man externes Wissen einbezieht, sondern von wem dieses Wissen kommt und wie offen man den Prozess gestalten will.