Business Development bei einem Bierdeckelproduzenten
Was macht das Unternehmen „The KATZ Group“ aus Ihrer Sicht einzigartig?
Wenn man sich auf den Weg zum Hauptsitz der The KATZ Group, durch das beschauliche Murgtal, macht und am Ende des 2500- Seelen-Dorfs Weisenbach das Firmengelände betritt, würde man niemals erwarten was hinter der Fassade des Unternehmens steckt. Im letzten Jahr feierten wir das 300-jährige Jubiläum der The KATZ Group. Was damals mit einem Sägewerk begann, hat sich heute zu einem global agierenden Unternehmen entwickelt. Doch nicht genug damit, dass ein auf den ersten Blick „unscheinbares“ Unternehmen seine Produkte weltweit vertreibt, es ist auch Weltmarktführer für ein jedermann bekanntes Produkt – nämlich dem Bierdeckel.
Doch der Bierdeckel ist längst nicht mehr das einzige Produkt. Aus der Holzschliffpappe, die ursprünglich nur für die Glasuntersetzer-Produktion eingesetzt wurde, haben sich in den letzten Jahren weitere Produktgruppen entwickelt. Das Unternehmen erfindet sich und das Basisprodukt Holzschliffpappe immer wieder neu. Innovationen spielen bei KATZ eine wichtige Rolle und zeichnen das Unternehmen für mich aus. Es wird für Unternehmen immer wichtiger werden, sich auch „out of the box“ nach neuen Geschäftsfeldern umzusehen und sich nicht auf dem bestehenden Erfolg auszuruhen. Diese Herausforderung meistert KATZ meiner Meinung nach sehr gut und ich bin gespannt welche Märkte das Unternehmen mit der so schlicht anmutenden Pappe noch so alles erobern wird.
In welche Richtung bewegt sich das Unternehmen und welchen Beitrag kann das Business Development hierzu beitragen?
Neben dem sehr traditionellen Produkt, dem Bierdeckel, wurden zwei neue Geschäftsbereiche erschlossen – das KATZ DISPLAY BOARD für den VisCom-Bereich und die Marke GREEN LIGNIN für die Baubranche. Da es sich bei diesen Produkten um zwei komplett neue Märkte handelt, liegt der Fokus im Bereich Business Development auf dem weiteren Ausbau dieser neuen Geschäftsbereiche. Hier gilt es vor allem die Bekanntheit der Marken zu steigern und neue Zielgruppen anzusprechen.
Was sind aus Ihrer Sicht dabei die wichtigsten Erfolgsfaktoren und Fallstricke?
Ein Thema das in allen Geschäftsbereichen zunehmend an Bedeutung gewinnt ist der Aspekt der Nachhaltigkeit. Doch gleichzeitig ist hier auch noch die größte Aufklärungsarbeit zu leisten. Viele verbinden Worte wie „Nachhaltig“ oder „Grün“ immer gleich damit, dass es auch teuer sein muss. Was dabei aber oft vernachlässigt wird ist, dass Nachhaltigkeit nicht nur ökologische und soziale Komponenten beinhaltet, sondern auch ökonomische Vorteile bringt.
Dieser Ansatz wurde bei KATZ von Beginn an gelebt und ist auch heute nicht nur Teil der Marketingstrategie, sondern gelebte Unternehmenskultur und entscheidender Erfolgsfaktor. Die Herausforderung wird es sein, an dieser Philosophie festzuhalten. Der Wettbewerbsdruck wird immer stärker und nicht für alle Kunden ist Nachhaltigkeit ein ausschlaggebender Kauffaktor. Hier gilt es einen langen Atem zu haben, sich nicht von der eingeschlagenen Richtung abbringen zu lassen und ein gesundes Mittel zwischen Tradition und Innovation zu finden.