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Agiles Projektmanagement (Scrum) in der Hardwareentwicklung

Roadmapping, TIM-Newsletter – Ausg. 23 – Juni 2016

Im Interview mit Dr. Jörk Hebenstreit, Berater, vormals CTO Testo AG

Für welche Fragestellungen ist SCRUM generell geeignet?

SCRUM als Framework ist geeignet zur Bearbeitung komplexer Probleme. Immer dann, wenn das WAS (Anforderungen) zu entwickeln ist, unklar ist oder häufig mit Veränderungen zu rechnen ist und/oder das WIE entwickelt wird (Realisierung) noch Risiken birgt, ist ein agiles Vorgehen zu empfehlen. In diesen Fällen wird in kurzen Zyklen (Sprint) ein vorführbarer Produktfortschritt erarbeitet, der es erlaubt, im Gespräch mit den Kunden ein konkretes Feedback zu erhalten. Durch das regelmäßige Feedback wird das WAS schrittweise klarer und das WIE reift.

Was sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren / Fallstricke bei der Implementierung von SCRUM?

Die Anwendung der Prinzipien von SCRUM, insbesondere die selbstorganisierten Teams, führt zu einer massiven Veränderung in der Zusammenarbeit und Kommunikation der Entwickler und macht sie schneller. Anpassungen der Prozesse und der Aufbauorganisation werden notwendig, da nur eine schlanke und agile Organisation dauerhaft agile Produktentwicklung befördern kann.

Lässt sich – und wenn ja wie – SCRUM für Hardware-Projekte anwenden?

In der Softwareentwicklung hat sich dieses Konzept seit den 90-iger Jahren weltweit durchgesetzt und ein Großteil der Software- und IT Firmen nutzen heute diese Methodik. In der Hardwareentwicklung gibt es bisher nur wenige Beispiele für eine erfolgreiche Anwendung. Zwei Knackpunkte stehen hier vermeintlich im Weg. Das ist zum einen die Problematik in Sprints von 1 bis 4 Wochen einen vorführbaren Fortschritt zu erzielen, der vom Kunden bewertet werden kann, und zum anderen die Problematik der Veränderungskosten. Das sind Kosten, die anfallen, wenn gewählte Konzepte (marktbedingt) angepasst werden sollten. Je später im Projekt sich das erforderlich macht, desto höher sind die Veränderungskosten. Letzteres ist m. E. der Grund warum sich SCRUM in Hardware noch nicht durchgesetzt hat (man entwickelt lieber weiter und stellt dann im Markt fest, dass das vor Jahren freigegebene Lastenheft nicht mehr dem Kundenbedarf entspricht). In der Softwareentwicklung sind die Veränderungskosten über das gesamte Projekt relativ niedrig, da Funktionen recht gut getrennt werden können.

Für eine erfolgreiche Anwendung agiler Methoden in der Hardwareentwicklung sind daher zwei weitere Voraussetzungen zu schaffen. Zum einen braucht es eine streng modulare Produktarchitektur, die es ermöglicht, auf Baugruppenebene zu entwickeln. So wird es möglich, Fortschritte auf Komponentenebene zu schaffen, ohne das Produkt als Ganzes nach jedem Sprint auf ein neues Niveau zu bringen. Dabei sind Wiederverwendung bewährter Module, stabile Schnittstellen, und Plattformen hilfreich. Zum anderen sind Fertigungsmethoden, die es erlauben, schnell eine neue Version von mechanischen Teilen oder Elektronik zu erzeugen und Entwicklungsmethoden mit denen frühzeitig Fehler identifiziert werden, wichtige Elemente. Dazu zählen z.B. paarweise Entwicklung, Vier-Augen-Kontrollen und regelmäßige Design Reviews. Insbesondere die Fortschritte im 3D Druck werden die Verbreitung von SCRUM in der Hardwareentwicklung beschleunigen.

Dr. Jörk Hebenstreit
Berater, vormals CTO Testo AG
Bild: fotolia.com
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